Veröffentlichungsdatum: 31.08.2023
Ab dem kommenden Montag wird eine Fünfköpfige Delegation aus Lüderitz/ Namibia in Lüderitz und damit in der Einheitsgemeinde in der Altmark zu Gast sein.
Gestern Abend traf man sich im Organisationsteam in Lüderitz, um letzte Einzelheiten für das Programm der kommenden Woche zu besprechen. Ziel der insgesamt sieben Tagen in der Altmark ist es, dass Verständnis füreinander, die Arbeitsweise in den beiden Verwaltungen und der lokal en Politik zu versehen und ein lokales Netzwerk für eine mögliche zukünftige intensive Zusammenarbeit zu finden. Die Grundsätze einer Zusammenarbeit sollen bestenfalls am Samstag den 10.09.2023 bei einem Auswertungsworkshop in ein gemeinsames Partnerschaftspapier beschrieben werden.
Los geht es am Montagabend mit einem Sektempfang des Ortschaftsrates. Die Delegation soll die gesellschaftlichen Akteure aus den Dörfern Lüderitz, Groß Schwarzlosen und Stegelitz kennenlernen.
Am Dienstag werden die Gäste um 09:00 Uhr in der Grundschule erwartet. Um 10 Uhr geht es dann gemeinsam mit dem Botschafter für Namibia Herrn Martin Andjaba aus Berlin und Honorarkonsul Burchard Führer, sowie dem Präsidenten der Deutsch Namibischen Gesellschaft Herr Klaus Hess mit dem Traktor durch die drei Dörfer. Die Gäste sollen einen Eindruck von Lüderitz in der Altmark bekommen.
Kleines Fest mit Fanfarenzug
Am Dienstagabend um 19:00 Uhr sind dann alle herzlich steingeladen zum kleinen Fest mit Fanfarenzug an der Feuerschale auf dem Gelände der Grundschule. „Wir wollen einen Eindruck geben, wie bei uns Feste aussehen“ so erklärt Ortsbürgermeisterin Edith Braun die Idee. Der Förderverein der Feuerwehr sorgt für das leibliche Wohl.
Zuvor um 18:00 Uhr stellt die Delegation aus Namibia, der Bürgermeister Benjamin McKay das Lüderitz in Namibia vor zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind. „Es ist eine faszinierende Stadt, die ein wenig aussieht als könnte sie auch bei uns sein, mit vielen Gegensätzen, einer beeindruckenden Natur mit einem unverwechselbaren Mix der Zivilgesellschaft und einer Zukunft vor Augen, die alles verändern wird“, ich war fasziniert und ich freue mich darauf zu erfahren, wie die Lüderitzer ihre Stadt selbst sehen, so Bürgermeister Andreas Brohm.
Am Mittwoch geht man dann in den intensiven Austausch. In einen vom Engagement Global gestaltetem Workshop. Ziel der Kommunalpartnerschaften ist es Gemeinden zu befähigen, sich für eine gerechtere Welt im Sinne der Agenda 2030 der Vereinten Nationen einzusetzen vor Ort und im globalen Süden.
Beim Unternehmerfrühstück am Donnerstagmorgen um 7:30 Uhr wird sich die Delegation kurz den Unternehmern der Region vorstellen. Das Vernetzung Format wird da für in Lüderitz in den Mehrzweckräumen an der Grundschule stattfinden. Im Anschluss daran steht ein Besuch der Berufsschule in Stendal an. Am Donnerstagnachmittag hat Bürgermeister Andreas Brohm ins Rathaus eingeladen.
Am Freitag ist die Delegation zu Gast an der Hochschule Stendal-Magdeburg. Hier ist m an bereits dabei konkrete Beziehungen nach Namibia aufzubauen und hofft das s diese Idee nun wieder stärker in den Focus gerückt werden könnte. Am Nachmittag steht ein Besuch im Landtag von Sachsen-Anhalt an und ein Austausch mit Vertreterinnen der IHK Magdeburg . Am Freitagabend wird das Lüderitz-Lüderitz Team mit dem Fanfarenzug beim Burgfest in Tangermünde dabei sein.
Am Samstagnachmittag steht ab 16:00 Uhr Abschlussaustausch an. Gemeinsam soll die Woche resümiert und in die Zukunft geschaut werden.
Ab 17:30 Uhr am Samstag, 10. September, sind alle Mitstreiter und Interessierte herzlich zu einem Mitbring-Grillen Abschluss an der Mehrzweckhalle der Grundschule eingeladen. Ziel ist es, dass Lüderitz-Lüderitz Team zu erweitern. „Wollen wir uns hier engagieren, profitieren oder stärker austauschen brauchen wir dafür ein breites Netzwerk“, so Andreas Brohm und weiter, ich würde mich freuen, wenn wir das mit vielen Interessierten gemeinsam mit dem Team Lüderitz/ Namibia besprechen könnten. Dies sei eine herzliche Einladung an alle die sich hier aktiv beteiligen möchten “.
Der Sonntag wird kulturell mit dem Besuch des Konzertes in der Kapelle Briest und dem neuen Schloss in Tangerhütte abgerundet. Am Abend wird di e Delegation dann wieder ihren Heimflug nach Namibia antreten.
Hintergrund
Im November war erstmals eine Delegation der Einheitsgemeinde und die Ortsbürgermeisterin Edith Braun nach Namibia gereist. Neben einer faszinierenden Natur am Rande der Wüste lernte man auch die Alltagsherausforderungen der Lüderitzer in Namibia kennen.
Im kolonialgeprägten Städtchen leben ca. 12.000 Einwohner. Die Arbeitslosigkeit wird sehr hoch eingeschätzt, ungefähr 6000 Menschen leben in Wellblechhütten um Lüderitz herum. Größte Herausforderung ist es, sauberes Trinkwasser für alle sicher zu stellen. Das Trinkwasser kommt aus ca. 160 km Entfernung aus einem unterirdischen natürlichen Wasserspeicher in der Wüste. Regen kennt man hier nicht, genauso wie eine nachhaltige Müllentsorgung. Der Müll wird unsortiert in die Wüste gekippt. Ein Problem, was alle Städte in Namibia gemein sam haben.
Die Menschen leben hier vom Bergbau oder der Fischindustrie. Aber es ändert sich etwas. Es gibt Erdgas und Ölvorkommen vor der Küste in Lüderitz, Investoren möchten Austern und Meerespflanzen vor der Küste züchten und die grüne Energie hat der Küstenort ebenfalls für sich entdeckt.
Lüderitz ist einer der Wind und sonnenreichsten Orte der Welt. Wie gemacht dafür grünen Wasserstoff aus Wind und Sonnenenergie zu produzieren. Die Hälfte des deutschen Bedarfs könnte bald in der Wüste bei Lüderitz produziert werden, dann würde ein neuer Hafen notwendig sein und über 15.000 Arbeiter nach Lüderitz ziehen. Eine gewaltige Herausforderung, aber auch eine Chance, eine nachhaltige Stadt zu entwickeln, die für alle Menschen ähnliche Lebensbedingungen bietet und im Einklang mit der Natur auch die Ressourcen schützt.
Verwaltung und Stadträte in Lüderitz /Namibia wollen die Chance nutzen, um eine positive Entwicklung der Stadt zu ermöglichen. Die Einheitsgemeinde versucht in Deutschland die Infos zum Projekt mit den örtlichen Akteuren zu verknüpfen. Für Ende Januar ist eine erste Videokonferenz der Lüderitz Lüderitz Akteure geplant, um auszuloten wie es konkret weitergehen könnte. Fördermittel für nachhaltige Projekte im Vorort in Lüderitz/ Namibia könnten möglich sein, ein Gegenbesuch ist aber ebenso auf der Agenda der Akteure.
Seit einigen Jahren bemühen sich Akteure Lüderitz/ Altmark und Lüderitz /Namibia enger zusammen zu bringen.
Im Mai 2019 machten die African Vocals Stopp in Lüderitz und gaben erst einen Tanz und Gesangsworkshop an der Grundschule und feierten anschließend ein ausverkauftes und mitreißendes Konzert in der Kirche in Lüderitz. Seit dem steht eine Tafel am Ortseingang in Lüderitz, die auf die Verbindung de s gleichnamigen Orte s aus der Altmark und dem Süden von Afrika hinweist.
Auch im Stadtrat wurde einstimmig ein Beschluss gefasst, die Partnerschaft aufzubauen und zu vertiefen unter Einbeziehung der Ortschaft. Unterstützt wird dieses Vorhaben vom zuständigen Honorarkonsulat in Hannover. Honorarkonsul Burchard Führer machte u.a. im September auf ein Partnerschaftsprogramm für Kommunen aus beiden Ländern aufmerksam.
Vom 09.11. bis 11.11.2022 fand das zweite Vernetzungstreffen zwischen deutsch namibischen kommunalen Partnerschaften in Windhoek statt. Dort treffen dann zum ersten Mal persönlich Vertreter aus beiden Gemeinden aufeinander. Zuvor hatte man die Gelegenheit die örtlichen Akteure in Namibia kennen zu lernen.
2. SDG Vernetzungstreffen der deutsch namibischen Kommunalpartnerschaften
Das SDG-Vernetzungstreffen richtet sich an kommunale Akteure der deutsch namibischen Städtepartnerschaften. Ziel der Veranstaltung ist die Vernetzung zwischen den kommunalen Partnerschaftsakteuren und der Erfahrungsaustausch zur bisherigen Partnerschaftsarbeit. Zudem dient das Treffen der Auseinandersetzung mit der Umsetzung der Agenda 2030 auf kommunaler Ebene in Deutschland und Namibia sowie im Rahmen der Partnerschaften.
Das SDG-Vernetzungstreffen findet im Rahmen des Projektes „Agenda 2030 kommunaler Fachaustausch mit afrikanischen Partnern“ der Servicestelle „Kommunen in der einen Welt (SKEW)“ von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) statt.