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Grüner Wasserstoff aus Lüderitz?

Veröffentlichungsdatum: 06.12.2022

Wenn Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in diesen Tagen nach Namibia reist, wird es auch um die Zukunft der Stadt Lüderitz in Namibia gehen.

Vor gut vier Wochen war erstmals eine Delegation der Einheitsgemeinde um die Ortsbürgermeisterin Edith Braun nach Namibia gereist. Neben einer faszinierenden Natur am Rande der Wüste lernte man auch die Alltagsherausforderungen der Lüderitzer in Namibia kennen.

Im kolonialgeprägten Städtchen leben ca. 12.000 Einwohner. Die Arbeitslosigkeit wird sehr hoch eingeschätzt, ungefähr 6000 Menschen leben in Wellblechhütten um Lüderitz herum. Größte Herausforderung ist es, sauberes Trinkwasser für alle sicher zu stellen. Das Trinkwasser kommt aus ca. 160 km Entfernung aus einem unterirdischen natürlichen Wasserspeicher in der Wüste. Regen kennt man hier nicht, genauso wie eine nachhaltige Müllentsorgung. Der Müll wird unsortiert in die Wüste gekippt. Ein Problem, was alle Städte in Namibia gemein haben.

Die Menschen leben hier vom Bergbau oder der Fischindustrie. Aber es ändert sich etwas. Es gibt Erdgas- und Ölvorkommen vor der Küste in Lüderitz, Investoren möchten Austern und Meerespflanzen vor der Küste züchten und die Grüne Energie hat den Küstenort ebenfalls für sich entdeckt.

Lüderitz ist einer der wind- und sonnenreichsten Orte der Welt. Wie gemacht dafür, Grünen Wasserstoff aus Wind – und Sonnenenergie zu produzieren. Die Hälfte des Deutschen Bedarfs könnte bald in der Wüste bei Lüderitz produziert werden, dann würde ein neuer Hafen notwendig sein und über 15.000 Arbeiter nach Lüderitz ziehen. Eine gewaltige Herausforderung, aber auch eine Chance, eine nachhaltige Stadt zu entwickeln, die für alle Menschen ähnliche Lebensbedingungen bietet und im Einklang mit der Natur auch die Ressourcen schützt.

Verwaltung und Stadträte in Lüderitz /Namibia wollen die Chance nutzen, um eine positive Entwicklung der Stadt zu ermöglichen. Die Einheitsgemeinde versucht in Deutschland die Infos zum Projekt mit den örtlichen Akteuren zu verknüpfen. Für Ende Januar ist eine erste Videokonferenz der Lüderitz-Lüderitz Akteure geplant, um auszuloten wie es konkret weitergehen könnte. Fördermittel für nachhaltige Projekte im Vorort in Lüderitz/ Namibia könnten möglich sein, ein Gegenbesuch ist aber ebenso auf der Agenda der Akteure.

„Die Offenheit der Menschen vorort war sehr inspirierend,“ sagte Bürgermeister Andreas Brohm, „gerade die Kooperation auf der Ebene der Schulen oder der Sport -und Kulturvereine wäre möglich und es gab viele Ideen dazu. Wer Lust und Ideen hat, sich hier mit einzubringen ist herzlich eingeladen, sagt Bürgermeister Andreas Brohm abschließend.

Hintergründe

Seit einigen Jahren bemühen sich Akteure Lüderitz/ Altmark und Lüderitz /Namibia enger zusammen zu bringen.

Im Mai 2019 machten die African Vocals Stopp in Lüderitz und gaben erst einen Tanz- und Gesangsworkshop an der Grundschule und feierten anschließend ein ausverkauftes und mitreißendes Konzert in der Kirche in Lüderitz. Seitdem steht eine Tafel am Ortseingang in Lüderitz, die auf die Verbindung der gleichnamigen Orte aus der Altmark und dem Süden von Afrika hinweist.

Auch im Stadtrat wurde einstimmig ein Beschluss gefasst, die Partnerschaft aufzubauen und zu vertiefen, unter Einbeziehung der Ortschaft. Unterstützt wird dieses Vorhaben vom zuständigen Honorarkonsulat in Hannover. Honorarkonsul Burchard Führer machte u.a im September auf ein Partnerschaftsprogramm für Kommunen aus beiden Ländern aufmerksam.

Vom 09.11 bis 11.11.22 fand das zweite Vernetzungstreffen zwischen deutsch-namibischen kommunalen Partnerschaften in Windhoek statt. Dort treffen dann zum ersten Mal persönlich, Vertreter aus beiden Gemeinden auf einander. Zuvor hatte man die Gelegenheit die örtlichen Akteure in Namibia kennen zu lernen.

2. SDG-Vernetzungstreffen der deutsch-namibischen Kommunalpartnerschaften

Das SDG-Vernetzungstreffen richtet sich an kommunale Akteure der deutsch-namibischen Städtepartnerschaften. Ziel der Veranstaltung ist die Vernetzung zwischen den kommunalen Partnerschaftsakteuren und der Erfahrungsaustausch zur bisherigen Partnerschaftsarbeit. Zudem dient das Treffen der Auseinandersetzung mit der Umsetzung der Agenda 2030 auf kommunaler Ebene in Deutschland und Namibia sowie im Rahmen der Partnerschaften.

Das SDG-Vernetzungstreffen findet im Rahmen des Projektes „Agenda 2030 – kommunaler Fachaustausch mit afrikanischen Partnern“ der Servicestelle
„Kommunen in der Einen Welt (SKEW)“ von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) statt.

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