Veröffentlichungsdatum: 04.04.2025 - PM 047/2025
Also traurig war es meistens nicht, das Projekt des ambulanten Hospizdienstes Stendal für die Große der 4. Klasse der Lüderitzer Grundschule.
Zunächst waren die Kinder natürlich etwas aufgeregt, was sie wohl in so einer Woche erwartet. Die Themen spannten sich von Montag bis Freitag von „Werden und Vergehen“, „Vom Kranksein und Wehtun“, „Vom Sterben und dem Tod“ über „Traurig sein und Hoffen“ bis hin zu „Vom Trösten und Feiern“.
Ungewohnt, sich zu solchen Dingen so frei zu äußern und ins Erzählen zu kommen. Schnell wurde den sieben ehrenamtlichen Hospizmitarbeiterinnen klar, dass es für die Kinder überhaupt nicht ungewohnt war, aufeinander Acht zu geben, sich ausreden zu lassen, auch zu trösten, wo mal die Tränen flossen.
So kamen sie miteinander ins Gespräch, die im Hospiz ausgebildeten Frauen, die sich seit vielen Jahren in ihrer Freizeit um Sterbende kümmern und die Mädchen und Jungen, die auch schon einige Erfahrungen mit Abschiednehmen, Beerdigen, Kranksein, sich um andere sorgen oder auch umsorgt werden mitbringen. Wie gut es sein kann, wenn man merkt, ich bin damit gar nicht allein, anderen geht es auch so, Gefühle ausdrücken hilft, das erlebten alle miteinander in diesem ungewöhnlichen Unterricht.
So startete der Tag immer mit einem gemeinsamen Lied, in dem der Himmel über allen aufgeht, auch über die Klassenlehrerin Frau Säuberlich, die die Woche wohlwollend begleitete.
Dann wurde in 5 Kleingruppen gearbeitet zum jeweiligen Thema. Besonders gefiel den Kindern hier das Pflanzen der Hoffnung bringenden Bohnen, das Formen von Gefühlen in Ton, das Gestalten von Plakaten „Was bei Krankheit gut tut“ und auch mit eigenen Fotos, die für Entwicklung und Veränderung stehen.
Außerdem war Landärztin Frau Dr. Leiffert-Schafferus vor Ort, um sich von den Kindern Löcher in den Bauch fragen zu lassen. Da gab es viele Dinge, die man mal wissen wollte, bei so einer Gelegenheit.
Auch der Weg zum Friedhof und das genaue Hinschauen, wer wurde wie alt, was für Arten von Gräbern gibt es, war für alle Beteiligten spannend.
Und schließlich folgten am Freitagmittag viele Eltern und Großeltern der Einladung zur Präsentation und zum Feiern. Auch dies ein wichtiger Teil des Projekts, das ja über den Schulhof hinaus in die Familien hinein wirken soll. Die Resonanz war durchweg positiv.
Nadine Albert, Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes formuliert treffend das Fazit: „Es war eine tolle Woche, wir kommen gern wieder nach Lüderitz.