Schon seit Jahren wird die Möglichkeit der Errichtung von Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Flächen diskutiert. Bislang wurde in der Einheitsgemeinde nur auf sogenannten Konversionsflächen größere Anlagen errichtet.
Das Thema wurde in den vergangenen Monaten mit der Energiewende, aber auch mit den Einnahmenverlusten in der Landwirtschaft wieder intensiver diskutiert. Aktuell geht man im Rathaus von zweidutzend Projekten aus, die auf landwirtschaftlichen Flächen in der Einheitsgemeinde errichten werden könnten.
Um hier strukturiert entscheiden zu können, hat man sich im Rathaus entschlossen einen Kriterienkatalog zu erstellen.
Wichtig ist, dass die Menschen Vorort direkte Vorteile haben, das könnte am einfachsten mit einem regionalem Stromtarif gelöst werden, oder die Möglichkeit der Beteiligung über Bürgergenossenschaften sollte den Bürgern offenstehen.
Auch die Landwirte der Region kennen den Katalog und sind offen für neue Projekte, sichert es den regionalen Betrieben eine stabile Einnahmequelle unabhängig von Regen-Mangel oder dem Altmärkischen Sandboden. Auch die Zuschüsse der Europäischen Union werden in den kommenden Jahren sinken und gleichzeitig werden die Produktionskosten wie Löhne, Diesel, Saatgut oder Dünger steigen. Für bestimmte Flächen stellt sich schon jetzt die Frage, ob der investierte Aufwand durch die erwirtschafteten Verträge wieder zu erzielen sind.
Bei der Vorstellung der unterschiedlichen Solarprojekte im Ortschaftsrat in Uchtdorf machten die örtlichen Landwirte klar, ob Weizen oder Strom „angebaut“ wird ist für sie egal. Klar ist, man möchte nur die benachteiligten Böden dafür zur Verfügung stellen. Im vorliegenden Kriterienkatalog wird noch zu klären sein, bis zu welcher Bodenpunktzahl man Solar zulassen möchte. Eine konkrete Zahl wird schwer zu finden sein, ist es doch entscheidend für den Erfolg der Ernte wievielt Regen fällt.
In den kommenden Wochen soll nun ausgelotet werden welche Flächen und Dimensionen für die Einheitsgemeinde akzeptabel sind.
„Wichtig ist, dass jeder Bürger in irgendeiner Form die Möglichkeit hat am Erfolg der Solaranlagen partizipieren zu können,“ so Bürgermeister Andreas Brohm und weiter, „vielleicht ist die Errichtung einer günstigen E-Lade-Infrastruktur möglich oder auch die Bereitstellung von Wärme für Privathaushalte oder öffentliche Gebäude.“
Wichtig ist, dass wir unsere regionale Landwirtschaft stabilisieren und eine Zukunftsperspektive im Einklang mit Natur und Landwirtschaft ermöglichen können. Auch für unsere strukturschwache Gemeinde wäre die Beteiligung an jeder produzierten Kilowattstunde mit 0,02€/kwh sehr förderlich.
Bürgermeister Andreas Brohm hält 1000 ha Freiflächen-Photovoltaik, verteilt auf die Einheitsgemeinde, für vertretbar. Das würde bei 30 Jahren Laufzeit eine Beteiligung von 60.000.000€ für die Einheitsgemeinde bedeuten. Zum Vergleich der Bauernverband orientiert auf 5% der Flächen, in der Einheitsgemeine wären das 1500 ha.
„Sollte es uns hier gelingen viele Mittelgroße Solarprojekte in unsere Einheitsgemeinde umzusetzen, schaffen wir die Grundlage für günstigeren Strom, wir stärken die heimische Landwirtschaft und wir können unsere Einheitsgemeinde zukunftssicher weiterentwickeln. Die Die Verfügbarkeit von günstigem Strom wird entscheidend sein für die Ansiedlung weiterer Unternehmen in der Region, so Andreas Brohm abschließend.
Der Kriterienkatalog wird in den Ortschaften und Ausschüssen diskutiert und steht am 11. Mai 2022 im Stadtrat zur Beschlussfassung.